Jugend im Rat

Jugend im Rat: Was Schüler sich für Eckernförde wünschen

Meinung trifft auf Gegenmeinung. Doch im Eckernförder Ratssaal wird friedlich diskutiert.
Beim Planspiel Jugend im Rat dürfen 13 Schülerinnen und Schüler Anträge stellen. Was die Jugendlichen bewegt.

Eckernförde. Wie würden Jugendliche entscheiden, wenn sie in der Eckernförder Ratsversammlung säßen? Im Planspiel Jugend im Rat hatten 13 Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, eigene Ideen zu entwickeln und darüber abzustimmen. Da ging es um Basketballkörbe, Trinkwasserspender, Kunsträume und friedliches Feiern am Strand.
Wasserspender nur an der Promenade oder auch in allen Schulen? Die jungen Antragsteller sehen sich plötzlich mit einer Zweitmeinung konfrontiert. Doch wie reagieren? Bürgervorsteher Peter Stark (SPD) rät seinem jugendlichen Kollegen Gian-Luca (15) zu einer Verhandlungspause. Fünf Minuten später haben sich die Kontrahenten geeinigt: Wasserspender in Schulen werden kein Ergänzungs-, sondern ein Extra-Antrag, über den separat entschieden wird.
Strandpartys und andere Veranstaltungen
Eine Lehrstunde in Demokratie ist für die Schüler von Gudewerdt-, Peter-Ustinov- und Jungmannschule das Planspiel Jugend im Rat. Und auch für die gewählten Politiker, die die Arbeitsgruppen betreut hatten, bergen die Abstimmungen manche Überraschung. Ein Workshop für mehr Jugendveranstaltungen – kommt knapp durch. Ein Gespräch mit Verantwortlichen zum Feiern am Strand – findet sogar keine Mehrheit. Obwohl die zuständige Arbeitsgruppe beklagt, dass der Sicherheitsdienst auch friedlich Feiernde verscheuche.
Breite Rückendeckung gibt es hingegen für längere Öffnungszeiten der Bahnhofshalle, eine Graffiti-Wand im neuen Skatepark sowie Basketballkörbe und einen Kunstrasenplatz für Fußball im Stadtgebiet. Zwischendurch wird verbissen um Formulierungen gerungen, dass man sich in einer echten Ratsversammlung wähnt. Am Ende aber ist die Zufriedenheit groß: Jetzt wisse er, wie das im Rat so abläuft, sagt Gian Luca.
Eine Stütze für die schulische Bildungsarbeit
Jacob (18) bewertet den Austausch untereinander als „richtig cool“. Und Sophie (15) findet es toll, nicht nur von der großen Politik zu hören, sondern auch selbst zu erfahren, wie man in der Kommunalpolitik Anträge stellt. Großes Lob gibt es von Tim Meyn, Konrektor der Gudewerdtschule, für das Engagement der Stadt. „So ein Planspiel ist eine Stütze für unsere Bildungsarbeit“, sagt er. Das mache Politik erlebbar.
Anwesende Kommunalpolitiker sprechen sich dafür aus, die Kommunikation mit der Jugend weiter zu verbessern. Bürgervorsteher Stark will die Anträge der Schülerinnen und Schüler den Fraktionen zur Verfügung stellen. Das Planspiel Jugend im Rat soll 2025 fortgesetzt werden. Auch die Gründung eines Jugendbeirats ist nicht ausgeschlossen, wenn die Beteiligung da ist.

Quelle: Kieler Nachrichten am 14.03.2024

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Hr. Lütke-Besselmann und Fr. Schneider