Am 17. November 2024 übernahm die Klasse 9d eine besondere Aufgabe: Im Rahmen des Volkstrauertags pflegten die Schülerinnen und Schüler die Gräber auf dem Friedhof Mühlenberg. Diese Aktion zeigt, wie junge Menschen sich aktiv mit der Vergangenheit auseinandersetzen und gleichzeitig ihre Botschaft für die Zukunft formulieren können.
Der Volkstrauertag wird jedes Jahr am zweiten Sonntag vor dem ersten Advent begangen. Ursprünglich wurde er 1919 nach dem Ersten Weltkrieg eingeführt, um der gefallenen Soldaten zu gedenken. Im Laufe der Jahrzehnte hat sich der Fokus des Gedenktags erweitert: Heute erinnert der Volkstrauertag an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft weltweit. Er mahnt zur Auseinandersetzung mit den Schrecken der Vergangenheit und ruft dazu auf, sich für Frieden, Versöhnung und ein solidarisches Miteinander einzusetzen.
In einer Zeit, in der Frieden in vielen Teilen der Welt keine Selbstverständlichkeit ist, ist die Botschaft des Volkstrauertags wichtiger denn je. Die Beschäftigung mit diesem Tag ermöglicht es jungen Menschen, sich kritisch mit der Geschichte auseinanderzusetzen und die Relevanz von Erinnerungskultur zu verstehen.
Die Klasse 9d hatte sich in den Wochen vor der Aktion mit dem Thema Erinnerung und Gedenken beschäftigt. Dabei ging es nicht nur um die historischen Hintergründe des Volkstrauertags, sondern auch um die Frage, wie wir heute mit den Themen Krieg, Frieden und Verantwortung umgehen. In Diskussionen reflektierten die Jugendlichen, welche Bedeutung Gedenktage für die Gesellschaft haben und wie sie dazu beitragen können, den Frieden zu bewahren.
Mit diesem Wissen gingen die Schülerinnen und Schüler ans Werk. Auf dem Friedhof Mühlenberg legten frisches Tannengrün und Kerzen nieder. „Es war beeindruckend, wie viele verschiedene Schicksale sich hinter den Namen auf den Grabsteinen verbergen“, sagte eine Schülerin. Ein Höhepunkt der Aktion war das Peace-Symbol, das die Klasse aus Tannenzweigen auf einer freien Fläche des Friedhofs legte. Dieses Symbol, international bekannt als Zeichen für Frieden, ist Ausdruck des Wunsches der Jugendlichen nach einer Welt ohne Krieg und Gewalt. „Wir wollten ein Zeichen setzen, das jeder verstehen kann – egal, welche Sprache man spricht oder woher man kommt“, erklärte ein Schüler.
Die Aktion auf dem Friedhof Mühlenberg war für die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9d nicht nur ein Schulprojekt, sondern auch eine Erfahrung, die sie nachhaltig beeindruckt hat. Viele von ihnen zeigten sich bewegt von der Symbolik der Grabpflege und der damit verbundenen Verantwortung. „Es ist wichtig, dass wir die Vergangenheit nicht vergessen, damit wir die Fehler nicht wiederholen“, fasste ein Teilnehmer zusammen.
Der Volkstrauertag bietet eine Gelegenheit, innezuhalten und über die Konsequenzen von Krieg und Gewalt nachzudenken. Die 9d hat gezeigt, wie man diese Gedanken in konkrete Taten umsetzen kann. Ihre Aktion ist nicht nur ein Beitrag zur Erinnerungskultur, sondern auch ein Appell an uns alle, für den Frieden einzutreten – heute und in der Zukunft.
Bericht Tim Meyn November/2024.